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Der Brennnesselkrieg in Frankreich: Schmutzig und heftig

Brennnesseljauche gilt als einer der besten Dünger überhaupt. Schon seit ewigen Zeiten schwören die Menschen auf die ausgezeichnete Wirkung ohne umweltschädigende Nebenwirkungen. Doch in Frankreich ist im Jahr 2002 ein Krieg ausgebrochen, der fast bizarr anmutet. Im September des Jahres wurde der Verkauf von Brennnesseljauche verboten und unter Strafe gestellt. 2006 wurden nicht genehmigte Pflanzenextrakte verboten, zu denen die Brennnessel in Frankreich gehört. Zuwiderhandlungen können teuer werden. Sogar sehr teuer.

Angst vor der Nessel

Für die französischen Behörden (und den Pharmaunternehmen) ist die Brennnessel offenbar eine Gefahr für die Menschheit. Seit 2006 darf Brennnesseljauche weder verkauft noch besessen noch benutzt werden. Wer dagegen verstößt und erwischt wird, muss mit schmerzhaften Strafen rechnen. Die Verbreitung von Informationen über Brennnesseljauche, die seit Jahrhunderten selbstverständlich ist, kostet in Frankreich bis zu 75.000 Euro Strafe. Die einfache Begründung für diese absurde Sanktion: Brennnesseljauche verfügt über „keine Marktzulassung“.

Schwere Geschütze

Eric Petiot ist unter anderem Buchautor. Aus seiner Feder stammt das Buch „Purin d’ortie et Compagnie“ und zahlreiche weitere Lehrbücher, die sich mit der Wirkung von Brennnesseln bzw. Brennnesseljauche beschäftigen. Damit hat er sich offenbar zum Staatsfeind gemacht, denn am 31. August 2006 erhielt Petiot Besuch von einem Agenten der DNECCRF (staatliche Kontrollbehörde für Steuerhinterziehung und andere Vergehen). Er kam in Begleitung eines Mitarbeiters der SRPV (regionale Behörde für Pflanzenschutz). Die beiden beschlagnahmten nicht nur zahlreiche Dokumente und Lehrbücher Petiots, sie untersagten ihm die weitere Verbreitung von Informationen darüber.

Kriminell durch Gartenarbeit?

Was Eric Petiot widerfahren ist, könnte man als Einzelfall abtun, wäre die Gesetzeslage nicht so komplex und umfassend. Faktisch macht sich in Frankreich jeder kleine Bio-Gärtner strafbar, wenn er mit Brennnesseljauche zu tun hat. Tatsächlich muss man wohl festhalten, dass der bewusste Umgang mit der Natur, die Anwendung traditioneller Heilmittel und der Verzicht auf chemische Keulen einen Straftatbestand darstellen. Wer weiß, wohin diese Entwicklung noch gehen wird?

Quellen:

ACHTUNG – WARNHINWEIS:

Der Betreiber dieser Website übernimmt keinerlei Haftung für die Erläuterungen und Tipps bzgl. Anbau, Ernte, und Verarbeitung sowie für alle Rezepte und Erklärungen über Wirkungsweise und Verwendung von Pflanzen oder Pflanzenteilen sowie der Richtigkeit der Abbildungen, Fotos oder sonstigen Inhalten. Die Angaben zur Wirkungsweise von Heilkräutern, Mineralien, Hausmitteln, Bädern, Mittel & Tinkturen haben ausschließlich informativen Charakter und stellen keine Beratung dar, noch können diese Informationen eine Beratung ersetzen. Sollten Sie die auf dieser Website enthaltenen Informationen zu medizinischen oder gesundheitsfördernden Zwecken, zur Behandlung von Krankheiten oder sonstigen Befindlichkeitsstörungen verwenden wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

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