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Röte

(Rubia)

Gattung der zur Familie der Rautenartigen gehörenden Unterfamilie Stellaten, mit dem Fruchtknoten völlig angewachsenem Kelche, undeutlichem Saum, flachglockiger oder radförmiger, 4 – 5-spaltiger Blume und 2-knöpfiger, 2-samiger, durch Fehlschlagen aber oft 1-facher und 1-samiger Beere.

Färber-Röte

(R. tinctorum)

Krapp, Grapp, Färberwürz, hat einen weit unter der Erde hinkriechenden und sich Verzweigenden federkieldicken, gegliederten, braunroten, mehrere alljährlich sich erneuernde Stengel treibenden Wurzelstock. Diese werden ½ – 1 Meter lang und länger und sind am Grunde niederliegend. Die ziemlich starren Blätter sind im trockenen Zustande deutlich geadert. Die Blumen sind grünlich gelb und die Früchte erbsengroß, 2-knöpfig, oft aber auch nur einfächerig und fast kugelig, vor der Reife rot und zuletzt schwarz. Die fast kugeligen Samen sind vorn tief ausgehöhlt. Wächst auf grasigen Stellen, Feldern und in Hecken, im Orient und südlichen Europa, wild und findet sich wegen des häufigen Anbaus auch weiter nördlich zuweilen Verwildert. Blüht von Juni bis August.
Der getrocknete kriechende Wurzelstock – Färberröte oder Krappwurzel ist gebräuchlich. Dieselbe mudd von 3 – 4 Jahre alten Pflanzen genommen werden, sie ist dann strohhalm- bis federkieldick, stielrundlich oder undeutlich 4-kantig, ziemlich weich und brüchig, ferner längsrunzlich und mit einer braunroten Haut bekleidet, die sich an den dickeren Stellen leicht stellenweise ablöst. Unter dieser Rinde ist die Wurzel dunkel rotbraun und zeigt auf dem Querschnitte eine dunkel rotbraune Rinde und einen helleren gelblich roten Kern, der meist wieder eine dunklere Markröhre einschließt. Der Geruch ist schwach, etwas dumpfig, der Geschmack anfangs süßlich, dann schwach zusammenziehend, bitterlich, etwas reizend und färbt beim Kauen den Speichelrot. Die Hauptbestandteile der Wurzel find ein harziger und extraktiver roter Farbstoff, der erstere Krapp – Purpur, Purpurin, der letztere in größerer Menge vorhandene, Krapprot, Rubein, Erythrodanin und Alizorin genannt, ferner ein gelber Farbstoff Xanthin oder Krapporange und kratzender Extraktivstoff.

Anwendung.

Die Krappwurzel, welche sonst als harntreibendes Mittel bei Gelbsucht, Ruhr und anderen Unterleibsleiden, besonders aber gegen Knochenkrankheiten verordnet wurde, wird gegenwärtig nur noch als ein stärkend auflösendes Mittel bei Erschlaffung und Stockungen in den Unterleibsorganen, bei Säfteverderbnis mit Ausartung der Säfte und den dahin gehörigen Fällen von Knochenkrankheiten in Pulver und Abkochung von einigen Ärzten verordnet. Sie gibt auch ein ausgezeichnetes Zahnpulver.
Ihre Verwendung im pulverisierten Zustande in der Färberei ist weit bedeutender, da sie einen der wichtigsten Farbstoffe liefert.
Indische Röte (R. munjista), indischer Krapp, ist in Bengalen und Neapel heimisch. Diese Pflanze liefert eine Wurzel, die der Färberröte sehr ähnlich ist und als Farbmaterial bereits nach England gebracht wurde.

ACHTUNG – WARNHINWEIS:

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