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Knöterich

(Polygonum)

Gattung der Familie Portulakgewächse mit zwitterigen Blüten, oder solchen getrennten Geschlechts, 4 – 5-spaltiger oder teiliger, oberwärts gefärbter Blütenhülle und meist gleichen Zipfeln, 3-kantig oder zusammengedrückte Nuss, entweder von der bleibenden Blütenhülle am Grunde umgeben oder völlig eingeschlossen.

Natter-Knöterich

(P. Pistorta)

Wiesenknöterich, Natterwurz, Otterwurz, Schlangenwurz, Areiswurz, Gäuseampfer hat einen kleinfinger-, bis fingerdicken, waagerechten, von oben zusammengedrückten, 6 – 12 cm langen, in einer oder zwei Biegungen wurmförmig fest auf sich selbst zurückgekrümmten, unterseits mit zahlreichen südlichen Wurzelzasern besetzten Wurzelstock, der am Grunde wie abgebissen, außen braun, geringelt, innen fest, fleischig und fleischrot ist. Derselbe treibt einen ganz einfachen, eine einzige gipfelständige, gedrungene Ähre tragenden Stengel. Die Blätter sind länglich eirund, am Grunde schwach herzförmig, ganzrandig, wellig und am Rande schärflich. Die Wurzelblätter sind stumpflich und laufen am langen Blattstiel sehr weit herab, dagegen sind die Stengelblätter viel kleiner, spitz und die obersten derselben sitzen auf der langen Scheide. Die rosen- oder fleischroten Blüten haben stets aufrechte Blütenhüllenzipfel, welche später die 3-kantige Naht völlig verdecken. Wächst auf feuchten Wiesen der Ebene und niederen Gebirge im größten Teile von Europa, blüht im Juni und Juli und wird vom Rindvieh gerne gefressen. Pferde lassen die Pflanze unberührt. Der Wurzelstock – Natterwurzel, Schlangenwurzel, Giftwurzel, Krebswurzel – von der oben angegebenen Gestalt kommt, von den Wurzelzasern befreit und getrocknet im Handel vor. In diesem Zustande hat er seinen früheren schwach kressenartigen Geruch verloren hat außen eine schwärzlich braune, nach innen eine meist dunklere, bräunlich fleischrote Farbe und eine harte Konsistenz angenommen. Derselbe zeigt ferner auf dem Querschnitte unter der gleichfarbigen Rinde einen unterbrochenen Ring von weißlichen, braun eingefassten Punkten, hat einen stark und rein zusammenziehenden Geschmack und enthält als vorwiegenden Bestandteil eisenbläuenden Gerbstoff.

Anwendung.

Ist ein kräftig zusammenziehendes Heilmittel, welches in seinen Eigenschaften zunächst mit der Tormentillwurzel übereinkommt und sich, wie diese, gegen Durchfälle, Blut- und Schleimflüsse, sowie gegen Wechselfieber, auch äußerlich bei Blutungen, zur Befestigung des Zahnfleisches, bei Vorfällen der Gebärmutter – in Pulver, Aufguss und Abkochung, – nur etwas seltener als früher, angewendet wird. In China wird aus dein Knöterich eine prächtige, blaue, dem Indigo fast in nichts nachstehende Farbe gewonnen, Versuche, die bei uns zum gleichen Zwecke angestellt wurden, sind bis jetzt leider resultatlos geblieben. Vielleicht glückt es doch noch, den wichtigen Fund zu machen.

ACHTUNG – WARNHINWEIS:

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